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Im Herbst steht die nächste Bundestagswahl an und fast vorhersagbar haben konservative Politiker den Begriff Leitkultur aus der Mottenkiste hervorgekramt und verwenden ihn. Aber was genau ist denn diese Leitkultur eigentlich? Ein bekannter Scherz sagt, Zivilisation sei, wenn der Mensch eine Badewanne besitze, Kultur sei, wenn er sie benutze. So banal dieser Scherz auch ist, so deutlich macht er doch das Problem, Kultur überhaupt zu definieren. Beim Begriff Leitultur ist eine Definition noch viel schwerer. Ganz korrekt ist das natürlich nicht. Die Definition könnte vielleicht sogar noch gelingen, wollte man Leitkultur definieren als

Die Summe der Eigenheiten und Traditionen eines Volkes

Schöne Theorie, nur nützt diese Definition im praktischen Alltag wenig, solange wir nicht in der Lage sind, sie mit Inhalt zu füllen, solange wir nicht verbindlich sagen können, was genau denn die Eigenheiten und Traditionen sind, auf die es ankommt. Was ist denn das verbindende Element das uns als Deutsche definiert - vom Ausweis einmal abgesehen? Schaut man vom Ausland auf Deutschland, so ist das Bild der Deutschen, aus welchem Grunde auch immer, geprägt von der bayrischen Kultur mit Dirndl, Lederhosen, Bierzelt und Kalbshaxen. Ein Hamburger oder Berliner wird sich damit allerdings nur schwerlich identifizieren können. Und dies ist auch schon das erste Problem. Es fehlt eine übergreifende, verbindende, nationale Identität.

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